Dr. Andre Baumann, Landtagsabgeordneter der Grünen und Jochen Rotter, Reilinger Gemeinderat der Grünen, hatten jüngst zu einer Exkursion durch den Reilinger Wald eingeladen.
„Das Reilinger Eck ist deutschlandweit ein ganz besonderer Wald: ein Dünenwald auf kalkreichen Dünensanden. Hier kommen Pflanzenarten vor, die bundesweit sehr selten sind.“ Das Land übernimmt Verantwortung für die Erhaltung dieses naturkundlichen Kleinods.
Der Kalksand-Kiefernwald des Reilinger Ecks beherbergt einen einmaligen Waldtyp: lichte parkartige Waldflächen, in denen die Orchidee Weißes Waldvöglein, Wintergrün und Winterlieb vorkommen. „Das sind Pflanzenarten, die Kalkböden brauchen“, erklärt Baumann. Im Mittelalter war das Reilinger Eck waldfrei und wurde ackerbaulich intensiv genutzt. „In Sandstürmen wurden die kalkarmen Sandböden weggeblasen und kalkreiche Sande aus der Tiefe wurden freigelegt. Über die Jahrhunderte entwickelte sich eine besondere Kulturlandschaft von beweideten Wäldern, die wegen ihrer Seltenheit streng geschützt sind.“ so Dr. Andre Baumann.
Mit dabei war auch Bernd Schneble, Forstbezirksleiter Hardtwald von Forst BW. Der Forst bemüht sich, absterbende Bäume zu schlagen. Diese könnten so noch einer Nutzung zugeführt werden. Der Klimawandel, Neophyten wie die Kermesbeere bedrohe auch diesen Wald, allerdings stirbt hier der Wald langsamer als anderswo. Vor allem durch eine Bodenbeschattung kann man die Kermesbeere erfolgreich bekämpfen. Förster Schneble zeigte auch ein Versuchsfeld, auf dem geschaut wird, welche Bäume künftig gepflanzt werden könnten. Solche Versuchsfelder gibt es bereits seit Jahrzehnten.