Weihnachtsrede 2025

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, 

Verehrte Verwaltung,

Liebe Mitglieder des Gemeinderats, 

liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

 „Gemeinsinn und Tatkraft, Ideenreichtum und Fleiß, Mut und Ehrgeiz, nicht zuletzt Vertrauen in uns selbst! All das ist doch bei uns nicht verloren gegangen, all das ist doch lebendig, all dem begegne ich ja fast täglich. Und ich bin überzeugt: All das wird uns Wege in die Zukunft immer wieder neu öffnen.“

Dieser Ausschnitt aus Frank Walter Steinmeiers Weihnachtsrede des letzten Jahres beschreibt für mich gerade sehr viel in diesem ausklingenden Jahr und hat nichts an Aktualität verloren.

Doch beginnen wir am Anfang des Jahres mit der Gemeinderatsklausurtagung, gefolgt von langen Haushaltsberatungen, die sich bis in den Sommer zogen. Die Gemeindeverwaltung hat sogar einen Workshop angeboten, um gemeinsam zu erarbeiten, wie es für Reilingen weitergehen kann und wird. Hierzu war viel Tatkraft seitens der Gemeindeverwaltung besonders um Herrn Bickle mit seinem Team gefragt. Ideenreichtum und Fleiß durften hier nicht fehlen. Der Gemeinderat sowie selbstverständlich die Bürgerinnen und Bürger forderten viele Erklärungen und hatten einiges anzumerken. 

Das politische Klima wird Land auf Land ab nicht milder. Dazu hat auch die vorgezogene Bundestagswahl im Februar bisher leider keinen sichtbaren Beitrag leisten können.

Dennoch konnten vor Ort langbesprochene und geplante Projekte in diesem Jahr in ihre Umsetzung gehen. Der KWG-Neubau in zweiter Reihe zwischen Graf-Zeppelin-Straße und Hockenheimer Straße macht die ersten Bewohnerinnen und Bewohner glücklich. Selbstverständlich verlieren wir den weiteren Bedarf nicht aus den Augen.
Auf zumindest einem der zwei Hallendächer der Fritz-Mannherz-Hallen konnten wir eine Photovoltaik Anlage installieren lassen – ein wichtiger, wenn auch überfälliger Schritt für den Klimaschutz vor Ort.

Mit viel Vertrauen in ihre Mitglieder und Mitarbeitenden, das nicht nur in diesem Jahr sondern durch viele viele Jahre aufgebaut wurde, konnten Institutionen und Vereine im Jahr 2025 große Jubiläen in Reilingen feiern. Darunter unser Spielmannszug der Feuerwehr und die Jugendfeuerwehr, die uns im Oktober mit ihrem Zapfenstreich noch einmal wunderbare Gänsehautmomente verschafften.

Außerdem der Oberlin Kindergarten, der seit 140 Jahren, mit Tatkraft, Ideenreichtum und Fleiß eine Institution in unserem Dorf ist.
Sowie wunderbare Musikchöre wie unser evangelischer Kirchenchor, der bereits seit 150 Jahren ein fester Bestandteil unserer Dorfgemeinschaft ist. Immerhin ein Zehntel davon feierte dieses Jahr der Gospelchor, 15 Jahre. Nicht zu vergessen der Reilinger CVJM, der seit 40 Jahren gewachsen ist: viel für unsere Kinder und junge Erwachsene bietet, um deren Vertrauen in sich selbst und Gott zu stärken.
Zudem feierten die Reilinger Landfrauen ihr 75 jähriges Bestehen und der Reitverein hatte einen großen runden mit 100 Jahren, die zu mehreren Gelegenheiten ausgiebig gefeiert wurden.

Jede Reilingerin und jeder Reilinger bringt sich in unserer schönen Gemeinde ein so wie es für sie und ihn selbst passt. Alle sind Individuen, die nicht nur das Beste für sich selbst und ihre Liebsten wollen, sondern eben auch für die Gemeinschaft, die wir alle doch so schätzen und lieben.

Wir formen diese Gemeinschaft zusammen. Selbstverständlich benötigt es da zum einen finanzielle Mittel, die im ganzen Land knapp sind oder schlicht fehlen. 

Hoffnungsvoll schauen wir auf Landes- und Bundesmittel, die in den letzten Tagen in Aussicht gestellt wurden. 

Zum anderen ist aber auch das Miteinander und der Umgang miteinander wichtig. Wer behauptet keine Meinungsfreiheit in Deutschland zu finden, verwechselt vielleicht Schwarz-Weiß-Denken und Egoismus mit Debattenkultur und Anstand. Beispielsweise bin ich nicht gezwungen zu gendern, wenn ich das nicht möchte. Aber ich muss mich auch nicht ärgern, wenn jemand anderes es machen möchte und vor allem auch die eigene Sprache auf diese Weise einsetzen kann, um wirklich alle mit ins Boot zu holen. 

Egal, ob wir vorne oder hinten sitzen, ob Steuer- oder Backbord, ob in der Mitte oder an den Rändern – wir sitzen in einem Boot, das auch ohne uns weiterfährt. Gestalten wir die Fahrt doch bitte möglichst menschlich für alle. Auch hier in unserem schönen Dorf. Jede und jeder tue, was sie und er kann, auf die eigene Weise. 

Weihnachten erinnert uns an Frieden, Hoffnung und Zusammenhalt. Lasst uns das neue Jahr nutzen, um noch mehr aufeinander zuzugehen, offen und respektvoll miteinander zu sprechen und gemeinsam Lösungen zu finden, die unsere Gemeinde stärken – sei es auf der Straße, in der Nachbarschaft, im Kindergarten, in der Schule, beim Rewe oder eben im Gemeinderat. 

Besinnliche Feiertage und einen guten Start ins Jahr 2026 wünsche ich uns allen! Möge Reilingen das Dorf bleiben, in dem wir einander „Hallo!“ sagen, Vertrauen teilen und uns durch Ideenreichtum, Mut, Fleiß und Ehrgeiz immer weiterentwickeln.

Anna-Lena Becker

Gemeinderätin Bündnis’90/Die Grünen

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