Sehr geehrte Damen und Herren!
Der Tod ereilt irgendwann jeden, unabhängig von Besitz und finanzieller Lage. Bei der Anpassung der Benutzungsgebühren für unseren Friedhof sollten wir daher einen Kompromiss zwischen schlechter Haushaltslage und sozialer Verträglichkeit schließen. Der langfristig erwünschte Kostendeckungsgrad von bis zu 70% kann auch dadurch abgebildet werden, dass wir dieses Jahr einen von lediglich 40% beschließen und die nächsten Jahre über eine weitere Anpassung beraten. 40% sind schon deutlich besser als die momentanen 33,5% nach den alten Gebühren. Aber bereits durch diesen scheinbar verhaltenen Kostendeckungsgrad in Höhe von 40% werden die Kosten für die Hinterbliebenen spürbar steigen, je nach Bestattungsart um ungefähr 450 bis 1000 Euro pro Bestattung, damit um etwa 20% bis 75%. Meine Betrachtungen fußen auf den Zahlen, die uns die Verwaltung in der Vorlage zur Verfügung gestellt hat. Eine noch höhere Anpassung der Kostendeckung, nämlich auf 50%, erhöht die Teuerungen sogar auf ca. 950 bis 1.700 Euro pro Bestattung. Das wäre beim klassischen Wahlgrab ein Aufschlag von ca. 50%, beim Urnenwahlgrab sogar mehr als das Doppelte im Vergleich zu den alten Gebühren. Zum leichteren Einschätzen: 40% Kostendeckung führt im Durchschnitt zu 600€ zusätzlichen Kosten pro Bestattung über alle Varianten gemittelt hinweg, 50% zu 1.200€ zusätzlichen Kosten. Was die zu erwartenden zusätzlichen Einnahmen für die Gemeinde angeht, bedeuten die 40% Kostendeckung größenordnungsmäßig ein Plus von 25.000€ pro Jahr, 50% ein Plus von in etwa 50.000€. Das ist aber Geld, was die Hinterbliebenen der durchschnittlich ca. 50 Verstorbenen pro Jahr aufbringen müssen.
Der Friedhof kostet uns viel Geld, so dass eine Anpassung der Gebühren zweifelsohne erforderlich ist. Belassen wir es 2025 aber bitte bei der kleineren Erhöhung, streben wir also einen Kostendeckungsgrad von 40% an und beraten nächstes Jahr weiter.
Die Fraktion Bündnis’90/Die Grünen stimmt für Vorschlag A der Verwaltung, also für einen Gesamtkostendeckungsgrad von 40%.
Simon Schell
Fraktionssprecher